
Muslimischer Fastenmonat Ramadan, christliche Fastenzeit nach Aschermittwoch: In ganz Deutschland fasten momentan Millionen Gläubige. Auch etliche Angehörige der Schulgemeinde der WBG – Lernende, Eltern und Erziehungsberechtigte, aber auch Lehrkräfte fasten gerade. Fasten: Das verbindet und regt an, über den Glauben und das Miteinander im Glauben zu sprechen. Wir haben daher mit unserer Schulgemeinde einen interkulturellen Austausch veranstaltet und gemeinsam das Fasten gebrochen.
Der gemeinsame Abend war das Resultat gemeinsamer Anstrengungen: Ohne die Bemühungen zahlreicher Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie vieler Lehrkräfte der Willy Brandt-Gesamtschule wäre der Mittwoch Abend wohl nicht so entspannt für alle Beteiligten abgelaufen. Auf den Tischen in den Nebenräumen der Mensa gab es zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten zu bewundern, die nach dem Fastenbrechen nach Sonnenuntergang gemeinsam verspeist wurden.
Orient und Okzident vereint

Eingeladen waren neben den Angehörigen der Schulgemeinde auch Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Bottrop sowie der Iman Tuncay Nazik von der Moschee Herne-Röhlinghausen. Gemeinsam beantworteten sie Fragen, die Moderator Emilio Kämpf aus der EF den beiden stellte: Welche Feste werden gefeiert? Welche Gemeinsamkeiten haben das Christentum und der Islam? Und welche Rollen spielt Fasten oder Verzicht in den beiden monotheistischen Religionen? Sowohl die Fragen als auch die Antworten machten klar: Islam, Christentum und Judentum – die drei großen abrahamitischen Religionen eint viel und trennt wenig.

Das wurde auch durch einen Dialog deutlich, der von drei Fünftklässlerinnen aufgeführt wurde. In dem Dialog thematisierten Joleen, Emely und Milay ihre Eindrücke und den gegenseitigen Respekt für die gelebte Religion der Mitschülerinnen. Ein musikalischer Beitrag von Lea Ramadani und Herrn Radscheid rundete das Programm rund um das gemeinsame Essen ab.
Gemeinsam sprechen – gemeinsam speisen

Vereint waren dann auch die allermeisten Anwesenden in Sachen Appetit und gute Laune. Nach Sonnenuntergang begann das Fastenbrechen und das gemeinsame Mahl. Auch hier ergaben sich zahlreiche Gespräche und viele ungewohnte Situationen: Wann speisen schon einmal Eltern, jüngere Kinder, fast erwachsene Oberstufenschülerinnen und -schüler, Lehrkräfte und Vertreter verschiedener Religionen gemeinsam an einem Tisch? Insgesamt zeigten sich die Organisatoren des Abends, unter ihnen Bouchra El-Amriti und Marcel Morbe, höchst zufrieden:
„Das interreligiöse Fastenbrechen an der WBG war ein voller Erfolg und ein erster wichtiger Schritt in Richtung interreligiösen Dialogs an unserer Schule. Wir sind stolz auf die positive Resonanz von Lehrkräften und Schülern.
Die Religionsvertreter gaben wertvolle Einblicke und betonten, wie wichtig das Gemeinsame in einer Gesellschaft ist. Besonders beeindruckend war der Vortrag der Fünftklässlerinnen zum Fasten im Christentum und Islam – ihre Präsentation war sehr gut vorbereitet und zeigte großes Engagement.
Ein großes Lob geht an Lea Ramadani und Herrn Radscheid für ihre bewegende Gesangseinlage sowie an Emilio Kämpf für seine souveräne Moderation. Auch der Schulleitung danken wir für ihre weltoffene Haltung und die Unterstützung. Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und der tatkräftige Einsatz der Schülervertretung waren ebenfalls hervorragend.
Wir hoffen, dass diese Veranstaltung der Anfang weiterer gemeinsamer Projekte ist, die unser Miteinander stärken.„
