
Im September fand dieses Jahr die Projekt- und Fahrtenwoche der Willy Brandt-Gesamtschule statt. Von Jahrgang 5 bis zur Q2 war die ganze Schule in Bewegung – egal ob auf Klassenfahrten (Jahrgänge 6 und 10), Studienfahrten (Jahrgang Q2) oder auf verschiedenen Projektwochen mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Jahrgangs- und altersgerecht geht es um Themen wie der Förderung der Klassengemeinschaft, Suchtprävention oder um die berufliche Orientierung für das spätere Leben. Hier finden Sie und findet ihr ein paar Eindrücke der diesjährigen Woche, in der Schule mal ganz anders war.
Große Aufregung bei den Sechstklässlern – bald geht es auf die erste gemeinsame Klassenfahrt! In ganz Deutschland verstreut erlebten die sechs Klassen der Jahrgangsstufe gemeinsam kleine Abenteuer, festigten ihre Klassengemeinschaft, stritten vielleicht auch mal miteinander – aber auf jeden Fall kehrten am Ende alle sicher (und etwas müde) ins heimische Bottrop zurück. So wie die Klassen 6a und 6b, die mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Meyer, Frau Kassen und Frau Wozniak auf dem Talhof in Wellen (Edertal) waren. Dort konnten die Kinder viel auf dem Gelände spielen und mehrmals Reiten. Auf dem Programm ebenso standen eine Planwagenfahrt, eine Nachtwanderung und am letzten Abend durfte natürlich auch eine Party nicht fehlen.

Von Schloss Waldeck aus hatten die Schülerinnen und Schüler einen tollen Blick auf den Edersee, der leider aktuell nur noch zu 16% gefüllt ist. Der See wurde mit einem Schiff überquert und anschließend durften die Klassen an einer tollen Greifvogelschau im Wildpark teilnehmen. Ein Schüler durfte sogar einen Vogel auf dem Arm landen lassen. Ein weiterer Ausflug ging ins mittelalterliche Fritzlar, wo eine Führung die Klassen unter anderem hoch auf einen Wehrturm führte. Dort konnten die Kinder dann auch Eis essen und ein paar Kleinigkeiten einkaufen.
,,Ich hatte es mir viel langweiliger auf dem Hof und der Klassenfahrt vorgestellt, aber es macht viel Spaß!‘‘
J.E., Schüler:in der Klasse 6a

Abschlussfahrt in die große Stadt

Wenige Jahre später sieht die Welt schon ganz anders aus: Statt Kindern fahren Jugendliche – die bald junge Erwachsene sein werden und in die Ausbildung oder die gymnasiale Oberstufe gehen – mit ihren Lehrkräften auf Abschlussfahrt. Natürlich ist hier das Programm auch anders – und Greifvögel wird man in Berlin wohl nur aus der Ferne beobachten können. Natürlich ist auch Bottrop eine Großstadt. Berlin mit seinen Millionen Einwohnern und einem vielfältigen Angebot an Erlebnissen, Museen, Einkaufsmöglichkeiten, Sportvereinen und einem hervorragend ausgebauten öffentlichen U- und S-Bahnnetz im Stadtinneren ist dann wohl doch noch einmal eine andere Nummer. Der Eine oder die Andere wird ganz sicherlich nicht das letzte Mal in unserer Hauptstadt gewesen sein, die nicht umsonst auch als Weltstadt gilt.
Nicht nur Fahrten-, sondern auch Projektwoche

Jedes Jahr Studien- und Klassenfahrten? Das wäre wohl der Traum vieler Lernender – und der Albtraum für die Eltern und Erziehungsberechtigten, die das bezahlen müssen. Graue Haare dürften ebenfalls die Lehrkräfte bekommen beim Gedanken daran, jedes Jahr mit mehreren Jahren Vorlauf (Ja, das ist inzwischen tatsächlich ein so langfristiges Planungsvorhaben) entsprechende Unterkünfte, Programme und Verkehrsmittel zu buchen. Aber keine Sorge, liebe Geldbörse der Eltern (und liebes Nervenkostüm der Lehrkräfte): Die WBG fährt natürlich nicht in jedem Schuljahr auf „große Fahrt“.
In den Jahrgängen 5, 7, 8 und 9 stehen in der Sekundarstufe I Projektwochen zu unterschiedlichsten Themen an. Dabei orientieren sich die Projektwochen an alterstypischen Fragen und Problemen. So thematisiert die Projektwoche im 8. Jahrgang das vielfältige Thema der Suchtprävention. Die Projektwoche hat das Ziel, Schüler über die verschiedenen Suchtmittel aufzuklären und gleichzeitig wichtige Lebenskompetenzen wie Selbstbewusstsein und Konfliktfähigkeit zu fördern, um Risiken zu minimieren. Die Programme nutzen diverse Methoden wie Rollenspiele, kreative Arbeiten und Informationen, um die Schüler zu erreichen.
Dazu gehören auch Aktionstage, in denen die Schüler:innen entdecken können, wie vielfältig man seine eigenen Hobbys und Interessen ausleben kann – ohne eben auf potentielle Suchtmittel zurückzugreifen und ohne sich durch unrealistische Vorstellungen und Ideale auf Social Media antreiben zu lassen. Denn in der Projektwoche geht es nicht nur um „klassische“ Suchtmittel wie Alkohol oder Marihuana, sondern eben auch darum, dass man ebenso von Videospielen oder Glücksspiel abhängig werden kann. Ebenfalls wird der wachsende Einfluss von Social Media thematisiert, der die Lernenden oftmals mit völlig realitätsfernen Vorstellungen konfrontiert.
In der Qualifikationsphase: Berufsorientierung

Wenige Jahre später – im zwölften Jahrgang – stehen dann wiederum andere Themen im Mittelpunkt der fünf Tage. Anderthalbjahre vor den Abiturprüfungen heißt es noch einmal: „Wo soll die Reise nach meinem Schulabschluss hingehen?“ Mit diesem Gedanken im Hinterkopf besuchen die Lernenden der Qualifikationsphase 1 verschiedene Ausbildungsunternehmen, Fachhochschulen und Universitäten. Denn klar ist: Jeder sollte schon vor dem Abitur wissen, wie es weitergeht. Dabei unterstützen die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler mit der letzten Projektwoche ihrer Schullaufbahn. Highlight der Woche ist unter anderem eine Berufsorientierungsmesse, die die WBG selbst ausrichtet und bei der zahlreiche Unternehmen, Behörden und Institutionen aus Bottrop und umliegenden Städten präsent sind. Hier können die Q1er mit Angestellten und Auszubildenden der jeweiligen Branchen ins direkte Gespräch kommen:
Der krönende Abschluss: Studienfahrten in der Q2

Das Beste (vermutlich zumindest aus Perspektive unserer Schülerinnen und Schüler) kommt zum Schluss: Eine Abschlussfahrt zu internationalen Zielen! Ob als Leistungskurs Englisch nach Schottland oder nach Italien: Hier geht es noch einmal im letzten Schuljahr raus aus dem Ruhrpott und hinaus in die weite Welt. Und so ging es vom 9. bis 13. September 2025 für die Jahrgangsstufe Q2 auf große Abschlussfahrt nach Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands. 39 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte machten sich gemeinsam auf den Weg, um Kultur, Geschichte, Natur und natürlich auch ein Stück schottischen Alltag hautnah zu erleben. Unsere Schülerin Melis berichtet:
Vielfältige Einblicke in Natur und Kultur Schottlands

Mit dem Bus ging es in den Nationalpark am Loch Lomond. Die beeindruckende Landschaft mit dem See, den sanften Hügeln und dem leichten Regen zeigte Schottland von seiner typischen Seite. Besonders schön waren die vielen Schwäne am Wasser und die kleinen Cafés, die zum Genießen einluden. In den nächsten Tagen stand unter anderem eine Sightseeing-Tour auf dem Plan, bei der man eine große Auswahl an Sehenswürdigkeiten hatte. Besichtigen konnte man unter anderem das National Museum of Scotland, die traditionsreiche University of Edinburgh, die bunte Victoria Street, die berühmte Royal Mile, das majestätische Edinburgh Castle und das idyllische Dean Village. Diese vielfältigen Ziele boten spannende Einblicke in Kultur, Geschichte und Architektur und machten den Tag zu einem besonderen Erlebnis.
Abschied von Edinburgh

Die fünf Tage in Schottland vergingen wie im Flug. Neben zahlreichen kulturellen und historischen Eindrücken bot die Fahrt auch Gelegenheit, Englisch ganz praktisch im Alltag zu verwenden, eine wertvolle Erfahrung. Besonders schön war, dass viel Raum für selbstständige Erkundungen blieb. Auch das wechselhafte Wetter konnte die Stimmung nicht trüben. Am Ende bleibt eine gemeinsame Erinnerung, die die Q2 sicherlich noch lange begleiten wird, eine unvergessliche Abschlussfahrt!
Italien zwischen Kultur und Strand: Abschlussfahrt mit „dolce vita“

16 Stunden Busfahrt? Egal! Mit Musik und einem coolen Busfahrer geht die Fahrt schnell vorbei: Ein Bericht von Niklas, der Schüler in der Q2 ist.
Endlich angekommen! Aber als wir dann da waren wurden wir überrumpelt von der Hitze. Aber dadurch kam jeder auf den selben Gedanken: „Lass mal zum Strand!“ Tatsächlich war der Strand dann auch wunderschön, klares Wasser und feiner Sand. Dazu konnte man richtig tief ins Wasser gehen und stehen. Zwar gab es kein WLAN – aber das ganz schön, denn man hat sich dadurch oft mit den Nachbargruppen getroffen und zusammen Zeit verbracht.
In den nächsten Tagen stand natürlich auch Kultur auf dem Plan. In einer Stadtführung haben wir viel über die Geschichte von Pisa und den historischen Gebäuden erfahren. Wichtig war uns aber auch die freie Zeit, in der wir entweder den Strand nutzen konnten, in den Unterkünften blieben oder die nächstgelegene Stadt aufsuchten. Natürlich wurde auch mal dem „dolce vita“ gefrönt 😉
In den nächsten Tagen ging es dann noch weiter nach Florenz – und eine Tropfsteinhöhle durften wir auch noch besichtigten. Am letzten Tag wurde dann noch gemeinsam mit (oder eher: für) den Lehrerinnen und Lehrern gekocht – und ein letztes Mal der Strand und die Sonne genossen. Eindeutiges Fazit aller, die von Niklas befragt wurden: „Die meisten haben gesagt, dass es übelst cool und lustig war. Alle hatten auf der Abschlussfahrt Spaß und einfach nur eine wunderschöne Zeit beim letzten großen Ausflug in der eigenen Schulzeit!“
Und das war sie – die diesjährige Fahrten- und Projektwoche der Willy Brandt-Gesamtschule. Man darf gespannt sein, was die Schülerinnen und Schüler (und Lehrkräfte) in den kommenden Jahren erwartet…