Historisches

Die Willy-Brandt-Gesamtschule Bottrop

Am 1. August nahm die Willy-Brandt-Gesamtschule als zweite Bottroper Gesamtschule ihren Betrieb auf. Als 1990 der Schulbetrieb im freigezogenen Gebäudeteil der Liebfrauenschule begann, war der provisorische Charakter des Neuanfangs unübersehbar. Nachdem in den folgenden Jahren zwei neue Schulgebäude, die über zeitgemäß ausgestattete Klassen- und Kursräume für den musisch-künstlerischen und den naturwissenschaftlichen Unterricht verfügen, nach den Entwürfen des Bottroper Architekten Bernhard Küppers hinzugekommen sind, erfüllt die Willy-Brandt-Gesamtschule alle baulichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit.

Der 24. September 1993 war der Tag der Namensgebung für die zweite Bottroper Gesamtschule. Ihre Mitwirkungsorgane hatten sich dafür ausgesprochen, die Schule nach dem Politiker Willy Brandt zu benennen. Professor Dr. Peter Glotz, ein langjähriger Weggefährte Willy Brandts, hielt die Festansprache, in der er auf die Verdienste Willy Brandts um den Aufbau der Bundesrepublik Deutschland und auf seine Bedeu-tung für die demokratische Kultur in unserem Land verwies. Willy Brandt, der aus bescheidenen Verhältnissen stammte, hatte sich aufgrund seiner Tatkraft und dank Unterstützung durch Menschen, die auf ihn aufmerksam geworden waren, allmählich emporgearbeitet und sich in seinem weiteren politischen Leben zum Anwalt all derer gemacht, die infolge ihrer sozialen Benachteiligung einen nicht einfachen Lebensweg zu bewältigen hatten. Wenn sich eine Schule nach Willy Brandt benennt, so fühlt sie sich in ihrer pädagogischen Arbeit gerade diesem Anliegen verpflichtet, nicht nur für mehr Chancengleichheit in unserer Gesellschaft einzutreten, sondern sie auch durch das, was sie selbst für ihre Schülerinnen und Schüler und gemeinsam mit ihnen tut, zu realisieren.

Mit Beginn des Schuljahres 2004/5 hat die Willy-Brandt-Gesamtschule eine besondere pädagogische Aufgabe übernommen: den gemeinsamen Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf in einer allgemeinen Schule. Hierzu erhalten die Lehrkräfte der allgemeinen Schule, die in dieser Integrationsklasse unterrichten, Unterstützung durch eine Lehrkraft für Sonderpädagogik. Die Lehrerinnen und Lehrer erstellen gemeinsam für die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen individuellen Förderplan und überprüfen regelmäßig den Lernfortschritt des Kindes.

Obwohl sich der Einzugsbereich unserer Schule auf das ganze Stadtgebiet mit den Schwerpunkten des Bottroper Nordens und der Stadtmitte bezieht, gehört die Kooperation mit Vereinen und Verbänden der Nachbarschaft zur Tradition der Schule. Sie tragen dazu bei, dass sich das außerunterrichtliche Ganztagsangebot der Willy-Brandt-Gesamtschule Bottrop vornehmlich im Bereich der Arbeitsgemeinschaften durch Vielfältigkeit auszeichnet, so dass die Schülerinnen und Schüler auch in der Schule eine Möglichkeit finden, besonderen Interessen nachzugehen und dies in der Gemein-schaft mit Gleichgesinnten.

Die Willy-Brandt-Gesamtschule ist im Laufe der Jahre zu einem unverzichtbaren Eckpfeiler in der Bottroper Schullandschaft geworden. Daher sollte es für alle, die für die Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Schule Verantwortung tragen, ein Anliegen sein, durch ihren Beitrag das bisher Erreichte zu sichern und an einer positiven Zukunft für unsere Schülerinnen und Schüler mitzuwirken.