Bachpaten-Projekt

Unser Bach – der Kirchschemmsbach in Bottrop

Schülerinnen und Schüler des NW-Kurses der Willy-Brandt-Gesamtschule übernehmen eine Bachpatenschaft

Zu Beginn des Schuljahres 2010/ 2011 übernahmen die Schülerinnen und Schüler des naturwissenschaftlichen Unterrichts im 8. Jahrgang die Verantwortung für einen Teilabschnitt des von Februar 2009 bis Ende 2010 renaturierten Kirchschemmsbaches und wurden zu Bachpaten. Der Vertrag über die Bachpatenschaft zwischen der Emschergenossenschaft und der Willy-Brandt-Gesamtschule wurde kurz vor Schuljahresbeginn geschlossen.

Mit Begeisterung und viel Elan stellten sich alle den neuen Aufgaben und nun galt es, sich erst einmal einen Eindruck von dem in Schulnähe gelegenen Bach zu verschaffen!

Herr Raths von der Initiative Teach First Deutschland unterstützte uns umfassend bei der Übernahme verschiedenster Aufgabenbereiche: So war er nicht nur bei der Projektdurchführung eine große Hilfe, die Schüler profitierten auch von seinen kreativen Vorschlägen.

Bei den ersten Begehungen erfassten wir die Strukturen des Bachabschnitts zwischen der Gladbeckerstraße und dem Nordring und machten uns mit der Gestaltung des Gewässers und seiner Uferbereiche, sowie den zu bestimmenden Pflanzen und Tieren vertraut.

Eine Analyse von chemischen Parametern ergab, dass die Gewässergüte noch nicht zufriedenstellend ist. Diese Beurteilung muss jedoch vor dem Hintergrund der erst kürzlich abgeschlossenen Renaturierung (mit nun unterirdisch verlaufender Abwasserführung) gesehen werden. Auch Organismen, die nur in bestimmten Wasserqualitäten leben können, helfen bei der Bestimmung der Gewässergüte. Man nennt sie daher auch Zeigerorganismen.

Bei unseren Bachbegehungen erkannten wir schnell, dass die ökologische Verbesserung des früheren Schmutzwasserverlaufs („Köttelbecke“) bei den  Anwohnern Bottrops großen Anklang gefunden hat:

Viele Spaziergänger nutzen seitdem den Gehweg in Bachnähe als erweiterte Freizeit-, und Erholungsmöglichkeit. Aber die Rückführung der Bottroper an den Bach zeigt leider auch andere, negative Begleiterscheinungen: Die Hinterlassenschaften der Hunde verschmutzen den Weg und die Auebereiche. Untersuchungen der Bachabschnitte sind so mitunter nur erschwert möglich, da man stets wachsam sein muss, wo man Material abstellt oder hintritt. Wir meldeten unsere Beobachtungen der Emschergenossenschaft zurück, daraufhin – und aufgrund der zahlreichen Anwohner-Beschwerden – reagierte die Emschergenossenschaft schnell und stellte Ende 2010 Hundetoiletten auf, deren Nachfüllen mit Beuteln seitdem von uns übernommen wird. Es handelt sich allerdings um einen Feldversuch, der zunächst bis Ende 2011 angelegt ist. „Ob diese Lösung anschließend weiterhin fortgesetzt wird, hängt von der dauerhaften Effektivität hinsichtlich der Sauberkeit des Bachabschnitts ab“, so die Emschergenossenschaft.

Dass der Bach wieder zugänglich ist hat leider zur Folge, dass der Müll häufig achtlos weggeworfen wird und dann im und am Bach landet. Enten und Fische können sich daran verschlucken und im schlimmsten Fall sogar ersticken. Um den eigenverantwortlichen Umgang mit dem Müll wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken, haben Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs Mitte März im Rahmen der Aktion „Bottrop putzt“ tatkräftig geholfen, den Bach von dem gröbsten Unrat zu befreien. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von ihrer Fachlehrerin Frau Plewa.

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